Pferdepsychologie

Die Arbeit von Pferdepsychologen beginnt nicht erst dann, wenn sich Verhaltensprobleme eingeschlichen haben. Sie unterstützen dabei, schon im Vorfeld Probleme zu vermeiden, in dem sie Faktoren wie zum Beispiel Haltungsbedingungen überprüfen und Empfehlungen geben, wie die Voraussetzungen verbessert werden können. Zum Aufgabengebiet eines Pferdepsychologen gehört auch, bereits vorhandene Verhaltensstörrungen zu erkennen und zu analysieren. Gemeinsam mit dem Halter werden Lösungen entwickelt. Einer der Hauptursachen liegt in der Haltung. Weitere wichtige Faktoren sind der gesundheitliche Zustand des Pferdes sowie fehlende Sozialkontakte.

Verhaltensstörungen beim Pferd sind vielfältig:

Verladeprobleme, Ängste, Koppen, Weben, Gitterbeißen, Schlagen gegen Boxenwände, Scharren, Boxenlaufen, Headshaking, Kot- und Erde fressen, Kleben, übersteigertes benagen von Holz, Zungenstrecken, übersteigerte Fellpflege, Sattelzwang, bocken, steigen, schlagen und beißen (unterm Sattel und vom Boden aus), Kopfscheuheit, Aggressionen gegenüber Artgenossen, anderen Tieren oder Menschen usw..

Selten zeigen sich diese Verhaltensstörungen, weil ein so genanntes "Problem Pferd" oder ein sogar bösartiges Pferd vor uns steht. In der Regel haben wir es mit zumeist unabsichtlich falsch behandelten Pferden zu tun. Die Ursachen sind genauso vielfältig wie die oben aufgezählten Symptome. Sie reichen von mangelnder Kenntnis über die Pferdepsyche bis zu Fehlern in der Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Verhaltensmuster des Menschen haben erheblichen Einfluss auf die Psyche und Persönlichkeit der Tiere.

Tierpsychologen entwickeln deshalb eine Verhaltenstherapie, die dem Halter wissenschaftlich basierte Methoden und Lernstrategien für ihr Pferd aufzeigt und ihn zwingend mit einbezieht. Die Bereitschaft des Halters mit dem Pferd regelmäßig zu trainieren und zu üben ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.